Hartwig Mai 26th, 2017
Am Sonntag, dem 25.06.2017 traf sich der Süßener Jahrgang 64/65 zu einem Tages-Ausflug nach Blaubeuren.
Wie bestellt zeigte sich dabei gleich zu Beginn das Wetter. Nach der wochenlangen Backofenhitze von teils über 30 Grad Celsius, war der Himmel uns gegenüber an diesem Tag sehr wohlgesonnen gestimmt und präsentierte wahrlich wie aus dem Bilderbuch. Ein blauer Himmel im Hintergrund, davor ein hübscher Teppich aus weißen Wolken, zwischen dem die Sonne in genau richtiger Dosierung hervorlachte. Dazu stets eine leicht wehende Prise – idealer hätte das Reisewetter nicht sein können. Weniger einsichtig zeigte sich hingegen die Deutsche Bahn, denn der Zug, mit dem wir um 09.15 Uhr im Süßener Bahnhof die Fahrt nach Blaubeuren beginnen wollten, fiel gleich mal ersatzlos aus. Dies stellte uns allerdings vor kein großes Problem, denn wer die Deutsche Bahn kennt, der sorgt vor. So fuhren wir eben ersatzweise mit den PKW zum Bahnhof Geislingen an der Steige, um dort planmäßig in den Interregio-Express nach Ulm zusteigen zu können.
Nach der Ankunft in Ulm hieß es kurz umsteigen, dann ging es weiter nach Blaubeuren, dass wir fahrplangerecht um 10.35 Uhr erreichten. Nun folgte ein ca. viertelstündiger Fußmarsch in das Stadtzentrum, wo wir unseren Treffpunkt mit dem gebuchten Stadtführer hatten, der uns herzlich zur Entdeckung der „Blaubeurer Perlen“ willkommen hieß. Zuallererst nahm er uns hier ins urweltgeschichtliche Museum mit, in dem uns eine sehr informative und eindrucksvolle Reise durch die eiszeitliche Geschichte des Aachtals erwartete. Das besondere Highlight hierbei war zweifelsohne die „Venus vom hohle Fels“. Eine aus Mammutelfenbein geschnitzte Frauenskulptur, welche etwa vor 40000 Jahren erschaffen wurde und eines der bedeutsamsten Funde in der kulturellen Entwicklung des „modernen Menschen“ darstellt. Ebenfalls sehr schön anzusehen war ein Modell im Maßstab 1:87, das die Gegend vom Blautopf beginnend hinein ins Aachtal zeigte und dabei auf die landschaftliche Entwicklung von der letzten Eiszeit bis in die heutige Gegenwart einging. Im Anschluss hieran ließen wir uns dann mit einer Tour durch die Altstadt von Blaubeuren wieder auftauen. Wir besuchten das aus dem Mittelalter stammende Gerberviertel, das aufgrund des vorbeiführenden Wasserkanals mit seinen vielen Zugangs-Brücken zurecht die Bezeichnung „Klein-Venedig“ trägt. Vorbei an stattlichen Fachwerkhäusern, die teils noch aus dem 17.Jahrhundert stammen, spazierten wir unter fachkundiger Leitung zur spätgotischen Klosteranlage mit ihrem prachtvoll geschnitzten Chorgestühl und dem doppelflügeligen Wandelaltar, der zu den bedeutendsten Kunstwerken der Spätgotik zählt. Die Führung endete schließlich am sagenumwobenen Blautopf, der uns mit seinem smaragdgrünen bis türkisblauen Farbton sofort in seinen Bann zog.
Zwischenzeitlich hungrig und durstig geworden, legten wir in einem nahegelegenen italienischen Restaurant unsere Mittagspause ein. Nach dem sich alle gestärkt hatten bestiegen wir das „Blautopfbähnle“. Ein „Touristen-Zügle“, das allerdings auf der Straße fährt und nicht auf Schienen. Auch dieser Tagesprogrammpunkt zeigte uns Blaubeuren von seinen schönsten Seiten und Ecken. Nach rund 70 Minuten Fahrt durch entlegene Ecken und zu herrlichen Aussichtspunkten verließen wir das Bähnchen schließlich in der Stadtmitte, um uns zum Abschluss noch an einem äußerst beeindruckenden Film zu erfreuen, welcher uns in das unterirdische Höhlensystem des Blautopfes mitnahm. Am frühen Abend hieß es schließlich Abschied zu nehmen und den Nachhauseweg anzutreten. Auch hier war es nicht langweilig. Die Deutsche Bahn sorgte wiederum mit einem tiefen Griff in ihre Kiste der Betriebsabläufe für eine sehr gute Unterhaltung. Zum Glück waren wir keine Berufspendler, so dass wir alle herzhaft darüber schmunzeln und unsere Witze darüber machen konnten. Letztlich sind wir auch alle wieder da angekommen, wo wir gestartet waren.
Fazit: Wir durften wirklich einen sehr schönen, freudvollen, lustigen Tag miteinander genießen. Wir werden mit Sicherheit auch im nächsten Jahr wieder einen Ausflug planen, wobei wir hoffen, dass sich noch die ein oder der andere mehr anmelden wird. Es lohnt sich!!!
Das Orga-Team Hanne, Heide und Beate
P.S. Dankeschön Thomas für den tollen Bericht und die Bilder